Was man als Bewerber alles falsch machen kann – ein paar Tipps aus der Personalerecke

Vor gut zweieinhalb Jahren habe ich hier meinen ersten Blogpost zum Thema Recruiting geschrieben. Damals habe ich die Praxis angeprangert, den Karrierebereich auf der Website zu verstecken, die Stellenanzeige so lieblos wie möglich zu gestalten und die Eingangsbestätigung erst Wochen später zu verschicken.

Heute bin ich in der Position, dass ich Bewerbungsgespräche führe und die Bewerber zu mir kommen. Und schon habe ich wieder was auszusetzen. Aber es wäre ja auch schlimm, wenn alles immer so einfach wäre und reibungslos laufen würde.

Liebe Bewerber, hier ein paar Tipps von jemandem, der hin und wieder ein Gespräch führt, vor allem wenn es um den Bereich Marketing und Social Media geht.

Informiert euch vorher über die Firma

Fast jedes Unternehmen hat mittlerweile eine Website, ist im Social Web präsent und betreibt Corporate Blogs. Aus diesen Quellen kann man schöpfen und zwar richtig. Und genau dort findet man Antworten auf Fragen, die in jedem Gespräch gestellt werden. Was macht die Firma, was zeichnet sie aus, in welcher Branche bewegt sie sich, welche Kanäle bedient sie usw.

Legt euch Antworten auf Standardfragen zurecht

  • Warum ausgerechnet diese Firma?
  • Was zeichnet den Bewerber aus?
  • Was sind seine Stärken und seine Schwächen?
  • Was können wir von ihm erwarten?
  • Warum sollten wir ihn anderen Bewerbern vorziehen?

Bewerben heißt, sich verkaufen und zwar so gut und so teuer wie möglich. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit setze ich voraus, das sind keine Unterscheidungsmerkmale zu anderen Kandidaten. Hier heißt es kreativ und clever zu sein.

Beschäftigt euch mit der vakanten Stelle – lest die Stellenanzeige genau

Wenn dort verhandlungssicheres Englisch gefragt ist, dann hat das seinen Grund und dann ist eine 3 im Schulenglisch als einzige Referenz etwas dünn. Wenn es um eine Marketingstelle mit Social Media Schwerpunkt geht, sollte man zumindest in den einschlägigen Netzwerken privat Erfahrungen gesammelt haben. Wenn eine gewisse IT-Affinität vorausgesetzt wird, sollte man nicht schon bei der Installation eines Plug&Play Druckers am heimischen PC scheitern.

Zeigt her, was ihr könnt – Referenzen

Man kann vieles erzählen, aber wichtiger sind die Dinge, die man schon gemacht hat. Also geizt nicht mit Referenzen. Was habt ihr schon geschrieben, vermarktet, gebloggt? Wo kann man Content von euch im Netz finden? Referenzen machen Eindruck und sind im Zweifelsfall der Punkt zu euren Gunsten.

Beschränkt euch nicht aufs Antworten – stellt auch Fragen

In jedem Gespräch wird der Bewerber gefragt, ob auch er Fragen an die Firma hat. Das ist die Gelegenheit, um zu glänzen und zu zeigen, dass man sich genau mit der Stelle und dem Unternehmen beschäftigt hat. Zuletzt hat mich eine Kandidatin gefragt, warum wir sie denn eingeladen haben, was denn für sie gesprochen hat. Da war ich zugegeben erst einmal baff, aber sowas macht Eindruck und zwar einen guten. Beschränkt eure Fragen aber nicht nur auf das Gehalt und die wöchentliche Arbeitszeit. Das sind Rahmenbedingungen, die meist erst später geklärt werden. Cleveres und gezieltes Fragen unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Bewerbung.

So ihr lieben Kandidaten – wenn ihr das berücksichtigt, dann seid ihr schon einmal auf einem guten Weg.

Ach und bei der Begrüßung ist ein fester Händedruck ebenso hilfreich wie Augenkontakt während des Gespräches und eine offene und zugewandte Körpersprache.

Veröffentlicht in Allgemein, Employer Branding.

Ein Kommentar

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