Social Media Manager vs. Community Manager – worin bestehen eigentlich die Unterschiede in beiden Positionen?

Nichts ist so vergänglich und so inflationär wie Stellenbezeichnungen. Titel sind Schall und Rauch, habe ich einmal geschrieben und so ist es auch, denn nicht immer verstehen alle das gleiche darunter. Ein Paradebeispiel dafür sind der Social Media Manager und der Community Manager. Schon alleine der Begriff Community ist im Personalbereich so multidimensional besetzt, das ist schon spektakulär. Auf Stepstone finden sich 401 Anzeigen in Deutschland zum Suchbegriff „Community Manager“, darunter so fantastische Anzeigen mit Titeln wie „Teamleiter CRM, Social Media und Community (w/m)“. Mir ist beispielsweise vollkommen schleierhaft, was ein „Mobile Solutions Berater (m/w)“ mit Community Management zu tun? Beim Social Media Manager wird es dann schon etwas genauer. Hier lassen sich auch nur 31 Anzeigen finden. Ich möchte hier und heute einmal meine Sichtweise auf die beiden, sehr wichtigen und sehr unterschiedlichen Positionen im Unternehmen darlegen.

Der Community Manager

Er muss nicht studiert haben. Er braucht auch keine langjährige Expertise im Marketing- und Kommunikationsumfeld. Er muss einfach gut mit Menschen können und er muss das Social Web wie kein Zweiter beherrschen. Regeln, Netiquette und Networking muss er ebenso beherrschen wie den Unterschied zwischen einem werthaltigen Kommentar und einem Troll-Post.

Belastbar muss er sein, denn das Social Web ist kein Kindergarten. Flexibel auch, denn die Nutzer posten, wenn es ihnen passt und richten sich selten nach „Öffnungszeiten“. Aber er muss eines vor allem sein – kontaktfreudig und nicht auf den Mund gefallen, den Wortwitz und Schlagfertigkeit kommen meistens gut an.

Der Community Manager führt, wie der Name schon sagt, die Community. Und damit sind Social Communities auf Facebook, in Foren oder auf anderen virtuellen Netzgemeinschaften, die sich zu einem Thema zusammengeschlossen haben, gemeint. Interne Communites oder auch vom Unternehmen betriebene Communities betrifft das gleichermaßen. In denen bewegt sich der Community Manager als Bindeglied zwischen Mitglied und Unternehmen. Er ist der operative und kommunikative Arm des Unternehmens. Er ist das Ohr und das Auge, er ist Puffer und Krisenmanager, er ist „Auf-die-Schulter-Klopfer“ und Türsteher. Er muss Vertrauen zu den Nutzern aufbauen und gleichzeitig die Interessen des Unternehmens vertreten. Er wandert tagtäglich auf einem schmalen Grat der Akzeptanz.

Je nach Größe der einzelnen Communities, mit denen das Unternehmen jongliert, kann es auch mehrere dieser Spezies im Unternehmen geben.

Das stelle ich mir unter einem Community Manager vor und nicht dass, was uns das Arbeitsamt glauben machen mag:

// Die Tätigkeit im Überblick
Community-Manager/innen planen und betreuen die Social-Media-Aktivitäten von Unternehmen und Einrichtungen.
Community-Manager/innen finden Beschäftigung in Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche.
Zugang
Voraussetzung ist in der Regel eine kaufmännische Weiterbildung in den Bereichen Medien und Marketing bzw. ein Studium in den Bereichen Kommunikation oder Journalistik. \\
Quelle: https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=14586 

Manchmal hilft es auch, liebe Personaler, einfach mal wikipedia zu bemühen ;-)
Community Management (von engl. Community=Gemeinschaft und Management) ist die Form der Führung einer Online-Community. Das Community Management fungiert als Bindeglied zwischen dem Seitenbetreiber und den Benutzern. Die Aufgaben sind hierbei vielschichtig und gehen von der Moderation eines Forums bis hin zu Maßnahmen zur Vergrößerung oder Aktivierung der Gemeinschaft. Das Community Management ist Bestandteil des Community Engineerings, das nicht nur die Fragen des laufenden Betriebs sondern auch des Aufbaus virtueller Communitys umfasst.

Also: Was ist ein Community Manager

Ein Community Manager leitet und moderiert eine Community und ist somit der direkte Draht und die direkte Schnittstelle zwischen Social Media Manager und Community. Er ist Moderator, Animatuer und wirkt deeskalierend, wenn die Stimmung einmal zu kippen droht.

Der Social Media Manager

Er kann sowohl operativ und strategisch, sollte aber eigentlich nur strategisch tätig sein. Er ist das Gehirn. Er ist der Denker und Lenker. Er plant, koordiniert, kontrolliert, reportet und optimiert. Der Social Media Manager sollte schon etwas mehr Erfahrung im Geschäft haben. Braucht er dafür ein Studium? Nein! Denn Social Media Marketing bzw. Social Media Kommunikation kann man nicht auf der Uni lernen. Zumindest nicht so, wie man es tatsächlich im Alltag braucht. Die Uni, FH oder das Fernstudium können allenfalls Grundlagen vermitteln und ein gewisses Verständnis für die Zusammenhänge. Aber das nach 3 Workshops und 16 Online Konferenzen ein kompletter Social Media Manager herauskommt, ist schon ein wenig abenteuerlich. (siehe HSB Akademie)

Der SoMeMa (ich liebe solche Abkürzungen) braucht Felderfahrung, wie man so schön sagt. Er muss live und in Farbe am Social Web teilgenommen haben. Er muss Rückschläge erfahren und Erfolge verbucht haben. Ein Social Media Manager, der nicht selbst – also privat – die Klaviatur der gängigen Social Networks mit Erfolg spielt und hier meine ich auch die Blogs, der ist noch nicht soweit.  Denn er ist der Stratege im Unternehmen. Er sagt, wo gehauen und geschossen wird. Er gibt den Takt vor, nachdem die Community Manager spielen. Er ist die Schnittstelle zwischen Social Web und Unternehmenskommunikation, Marketing, Pressestelle, Vertrieb und Produktion. Denn er er gibt das Gehörte aus dem Web nach innen weiter und verarbeitet gleichermaßen die internen Erkenntnisse nach außen. Seine Position ist unglaublich verantwortungsvoll, denn er sitzt immer zwischen den Stühlen. Wenn er dann noch operativ tätig wird, wird es ganz wild. Deshalb macht eine Trennung beider Positionen, vor allem in größeren Unternehmen, durchaus Sinn.

Während ein Community Manager auch mal ein Freelancer oder ein Werksstudent sein kann, sollte ein Social Media Manager immer fest angestellt und in der Firma integriert sein. Kommt er neu an Board, braucht er erst einmal viel Zeit und Geschick, sich mit den Gegebenheiten im Unternehmen zu beschäftigen, denn Social Media Management ist ein Politikum. Das, was das Unternehmen will und das, was das Social Web erwartet, passen meist….also selten…um nicht zu sagen…nie, zusammen. Der Social Media Manager muss also zusammen bringen, was eigentlich nicht zusammen gehört. Eine Aufgabe mit Schmackes, die eine gehörige Portion huevos erfordert ;-)

Social Media Comic: Why Don't Our Customers Like Our Facebook Page?

Quelle: https://www.flickr.com/photos/seanrnicholson/

Also: Was ist ein Social Media Manager?

Der Social Media Manager ist der Stratege in der Unternehmenskommunikation und Bindeglied zwischen Unternehmen und Nutzern . Er plant die Kommunikation, koordiniert sie und misst den Erfolg. Er führt das Redaktionsteam und ist für die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien zuständig.

Was ist der Unterschied zwischen Social Media Manager und Community Manager?

Während der Community Manager sehr stark in der Community engagiert ist und ausschließlich operativ unterwegs ist, sind die Aufgaben der Social Media Managers mehr strategischer Natur. Er behält den Überblick und den Blick fürs Ganze.

Veröffentlicht in Social Media.

Ein Kommentar

  1. Pingback: Social Media Teams - Relikt aus alten Zeiten oder moderne Schaltzentrale in Unternehmen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert