Die Sache mit den Blumen und den Bienen

Falls jetzt einer auf den Link geklickt hat, in dem Glauben, hier gehts um die schönste Sache der Welt, den muss ich leider enttäuschen. Es geht trotzdem um Blumen und Bienen und um das, was daraus entsteht …. Honig!
Und es geht um Social Media und um ein nicht mehr ganz junges Startup aus Berlin namens Berliner Bärengold GmbH, was den BerlinerHonig mit sehr viel Leidenschaft und Engagement vertreibt.

Wenn man jetzt in der Natur unterwegs ist oder auch einfach nur die Frühlingsblüher auf dem Balkon betrachtet, dann wird man sicherlich auch die eine oder andere Biene entdecken. Man wird aber auch merken, dass nicht mehr so viele Bienen wie noch vor einigen Jahren um die Blüten schwirren. Der Grund liegt in Monokulturen, Krankheiten und den vielen Pestiziden, die in der Landwirtschaft ausgebracht werden und für mehr Ertrag sorgen sollen. Allein die Städte sind, so seltsam das auch klingen mag, weitestgehend „gesund“ für die Bienen. Und genau hier setzt BerlinerHonig an. Annette und Jemi haben sich zum Ziel gesetzt, durch faire Preise, innovativen Handel und einem persönlichen Netzwerk mit Imkern der Region die Anzahl von Bienen in Berlin zu erhöhen und damit aktiv Naturschutz zu betreiben. Durchschnittlich konsumiert jeder Deutsche 1,4kg Honig pro Jahr, also in ganz Berlin ca. 4.000 Tonnen. Pro Jahr werden aber nur 150 Tonnen in und um Berlin produziert und das bedeutet: Import + lange Lager- und Transportzeiten. Nun möchte ich hier nicht, oder nicht nur, über das Thema Naturschutz und Bienen schreiben, sondern vielmehr das Unternehmen etwas näher vorstellen, was dahintersteht.

BerlinerHonig

Annette und Jemi (kurz für Jens-Michael) sind die Köpfe hinter BerlinerHonig und selbst auch Imker. Interessanterweise war Annette vorher bei studiVZ und bringt daher auch einiges an Erfahrung in Social Media mit. Neben dem eigenen Online Shop werden die Produkte, die im Übrigen sehr lecker und absolut empfehlenswert sind, auch über Dawanda vertrieben.

Ich habe Annette einfach mal ein paar Fragen zu ihren Erfahrungen mit Social Media gestellt, weil BerlinerHonig meiner Meinung nach das klassische Beispiel für ein Unternehmen ist, welches aufgrund der knappen Ressourcen sehr effizient und sparsam in Social Media agieren muss, es aber trotzdem auf eine sehr persönliche und sympathische Art und Weise macht. Auf der Facebook Page von BerlinerHonig spürt man die Authentizität, die vielen anderen Facebook Seiten leider komplett fehlt.

BerlinerHonig Facebook

JP: Annette, erst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für die Fragen genommen hast, obwohl bei Euch durch die neue Saison ja gerade richtig viel los ist. Vielleicht magst Du Euch einfach kurz vorstellen und auch etwas über Eure Intentionen für BerlinerHonig erzählen, denn der Sprung von studiVZ zur Imkerei und Honig ist ja dann doch etwas weit.

AM: BerlinerHonig und die Berliner Bärengold GmbH ist eine Gemeinschaft von Imkern. Wir haben 2010 mit 5 Imkern angefangen. Mittlerweile haben sich über 50 Imker angeschlossen. Unser Ziel ist, dass es wieder mehr Bienen und mehr einheimischen Honig gibt. Das kann nur geschehen, wenn es mehr Imker gibt, die für ihren Honig einen fairen Preis bekommen und die Verbraucher bereit sind, zu hinterfragen, was sie essen und wo das Essen herkommt. Wir sind selbst Imker und halten etwa 20 Bienenstöcke. Mit der Bienenhaltung habe ich schon während meiner Zeit bei studiVZ begonnen. Die Start-Up Umgebung hat mich inspiriert, selbst etwas zu gründen. 

JP: Was waren Eure Überlegungen beim Einsatz von Social Media? Was wolltet Ihr damit erreichen  und was waren bzw. sind Eure Ziele?

AM: Das sind ganz pragmatische Gründe. Wir sind ein kleines Unternehmen und haben kein Geld für Werbung. Eine Facebook-Seite zu erstellen, ist sehr einfach und kostet nichts. So haben wir die Möglichkeit uns direkt mit unseren Fans auszutauschen. Wir teilen gern unsere Erfahrungen mit den Bienen und der Natur. Viele Menschen interessiert das. Außerdem bekommen wir über Facebook Rückmeldung von den Nutzern, sammeln Feedback, wie wir noch besser werden können.

JP: Ihr betreibt die Facebook Page seit April 2010. Warum gerade Facebook?

AM: Facebook hat eine super Reichweite, d.h. wir können sehr einfach sehr viele Menschen erreichen, die sich für Honig, Berlin und die Natur interessieren.

JP: Gehen wir mal etwas ins Detail (ich muss ja die Chance nutzen *g*) – wieviel trägt Facebook zum Umsatz im Vergleich zu den Direktbestellungen über Euren Online Shop oder Dawanda bei?

AM: Social Media ist für uns eine tolle Möglichkeit mit unseren Kunden und Fans in Verbindung zu kommen und zu bleiben. Wir sehen das eher als Customer Service Tool, nicht als Sales Channel. Wir freuen uns, wenn über Facebook Bestellungen generiert werden, das ist aber ein verschwindend geringer Teil. Den Großteil unserer Verkäufe erzielen wir durch unsere gute Zusammenarbeit mit dem Handel.

JP: Nun habe ich mich natürlich auch mit Eurer Seite befasst und da ist mir aufgefallen, dass Ihr dort nirgendwo einen Like-Button eingebaut habt. Wieso eigentlich nicht? Die Fanbox habt Ihr ja auch auf der Startseite.

AM: Das hat keinen speziellen Grund. Ist einfach nur eine Frage von Zeit und Ressourcen.

JP: Wie würdet ihr den bisherigen Erfolg Eurer Social Media Aktivitäten einschätzen? Hat sich der Aufwand gelohnt?

AM: Facebook ist ein toller Kanal für uns. Ich denke Social Media lohnt sich auf jeden Fall. Man sollte keine überzogenen Ansprüche haben und mit riesigen Abverkäufen rechnen. Aber zur Kundenkommunikation ist es super.

Vielen lieben Dank Annette!

BerlinerHonig_Maskottchen

Noch ein Wort zum Schluss: Ich mache keine Werbung für BerlinerHonig und werde auch nicht dafür bezahlt, dass ich den Beitrag veröffentliche. Ich tue es auch reiner Überzeugung, weil ich es zum einen gut finde, was BerlinerHonig für die Imkerei macht und zum anderen, weil BerlinerHonig sehr schön zeigt, dass sich auch für ein kleines Unternehmen die Kommunikation via Social Media lohnt, auch wenn man keine mannstarken Redaktionsteams im Hintergrund stationiert hat. Die Kommunikation ist dafür umso authentischer und die Fans, die man im Laufe der Zeit gewinnt, sind treu und kaufen dann auch wirklich ein, ohne dass man sie mühsam und teuer mit Gewinnspielen und Verlosungen locken muss.

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