Zugegeben, qwanten klingt irgendwie komischer als googlen [guh:geln], aber die neue Suchmaschine macht aus verschiedenen Gründen einen interessanten Eindruck.
Anonymität
Laut den Gründern Jean Manuel Razon, Patrick Constant und Eric Leandri , die in einem Interview in der Gründerszene Rede und Antwort standen, werden keine personenbezogenen Daten gespeichert. Damit wird es auch keine personalisierten, also vorgefilterten Suchergebnisse geben.
Finden statt gezieltes Suchen
Qwant will eine Findemaschine sein. Wenn man also nicht genau weiß, wonach man sucht und sich statt dessen inspirieren lassen will, ist man hier besser aufgehoben als bei Google.
Spalten und Kategorien statt Listen
Auf den ersten Blick wirkt die Darstellung der Suchergebnisse verwirrend und erinnert ein klein wenig an Social Media Dashboards. Man kann zwischen 3 verschiedenen Darstellungsformen wählen, wobei das Mosaik-Design die blanke Konfusion erzeugt. Trotzdem ist das Filtern und Verfeinern der Suchergebnisse ganz nett gemacht und weckt so ein wenig den Spieltrieb beim Suchenden.
„Bei Qwant zeigen wir dem Nutzer alles in Echtzeit an, so kann er neue Trends einfach entdecken.“
Was die Aktualität der Inhalte angeht, muss Qwant noch einiges tun. Die Suche nach mir selbst offenbart längst vergessene Aktivitäten, von den neueren ist jedoch nichts zu finden. Dabei bin ich im Social Web schon recht gut unterwegs. Daher hat diese Aussage schon einen kleinen Schmunzler bei mir erzeugt. Wenn man sich die Ergebnisse in Mosaik-Form noch einmal betrachtet, findet man dann aber in der Tat die neuesten Tweets von sich selbst. Seltsamerweise aber nicht in der Spaltendarstellung. Naja, wir wollen mal nicht kleinlich sein. Ein neues Tool funktioniert selten schon ab Beginn einwandfrei :-)
Und was mein Name mit einem Streifenhemd mit Kentkragen gemein hat, dass erschließt sich mir nicht ganz.
Personensuche und Notizbücher
Spannend wird es, wenn man nach Personen sucht. Hier leistet der Filter ganze Arbeit und präsentiert alle Inhalte aus dem Social Web zur Person oder zum Namen.
Als angemeldeter Nutzer kann man Inhalte in seinem Profil speicher und mit anderen teilen. Daraus werden dann Notizbücher erstellt, deren Inhalte wiederrum von anderen kommentiert werden können. Man kennt das von anderen Diensten wie paper.li. Per iFRame lässt sich dann dieses Notizbuch auch in die eigene Website einbinden.
Hier noch einige Statements aus dem Interview auf gruenderszene.de:
„Angemeldete Nutzer können auf einem eigenen Bord Artikel, Bilder und Videos abspeichern und diese Sammlung dann quasi als ihren eigenen Blog nutzen.“
Ähm okay, hier bin ich mal gespannt, was die Anwaltsfraktion dazu sagt, denn gerade beim Urheberrecht muss man ja mittlerweile enorm aufpassen.
„Unser großer Vorteil ist, dass die Nutzer über Qwant Dinge entdecken wollen, deswegen verbringen sie im Schnitt sechs Minuten auf unserer Seite.“
Das glaube ich unbesehen. Es macht ja auch Spaß – fragt sich nur, wie lange und bringt es was, wenn man mehr Zeit mit der Suche selbst als mit dem Ergebnis verbringt?
Insgesamt macht die neue Suche Spaß und auch einen guten Eindruck. Die suggerierte Sicherheit ist natürlich für alle diejenigen interessant, die ein wenig anonymer im Netz unterwegs sein wollen.
Interessant! Und! Wenn das mal nicht der Startschuss von „Poetzscher-Fashion“ war! ;-)
Haahaa genau :-)