…so lautete der Titel meines Vortrages auf der Ausbildungsmesse in Frankenberg am 19. Januar. Es war schön, mal in der „alten Heimat“ präsentieren zu dürfen und ich war erstaunt, was für ein prächtiges Veranstaltungszentrum, den „Stadtpark“, die Stadt Frankenberg da hingesetzt hat.
Da ich neben Eltern auch Schüler erwarten durfte, habe ich mir eine Zweiteilung meines Vortrages überlegt, die dann auch recht gut funktioniert hat.
Der erste Teil hat sich mit der These beschäftigt, dass Kinder jetzt den Umgang mit Social Media spielerisch erlernen, um ihn dann später nutzbringend im Berufsleben einsetzen zu können. Nur dass die Welt dann nicht mehr Social Media heißt, sondern Social Business. Aus Facebook wird ein Social Intranet, aus Twitter ein Enterprise Microblog und aus Wikipedia ein Enterprise Wiki. Im Übrigen war ich sehr erleichtert, dass alle anwesenden Schüler die Lösungen ihrer Hausaufgaben bei Wikipedia suchen. Endlich ganz normale Leute :-)
Aber zurück zum Thema. Eltern haben verständlicherweise Angst davor, dass ihre Kinder im Social Web, naja ich will es mal vorsichtig ausdrücken, nicht ganz bedacht zu Werke gehen. Es gibt ja leider auch genügen Paradebeispiele, wie schnell man komplett daneben greifen kann, wenn man nicht aufpasst. Facebook Parties, Identitätsdiebstahl, Cybermobbing – Gefahren, die leider allgegenwärtig sind, denen man aber auch durchaus begegnen kann. Wichtig ist nur, dass man sich davon nicht abschrecken lässt und die Nutzung von sozialen Netzwerken seinen Kindern nicht verbietet. Man darf sie aber auch nicht allein lassen, sondern muss sie für einen sicheren Umgang etwas sensibilisieren. Die Nutzung der Facebook-Privatsphäreeinstellungen und das Bewusstsein, dass hochgeladene peinliche Bilder nach 24h kaum noch aus dem Netz zu bekommen sind, gehören dazu.
Wenn die Kids diese wenigen Hinweise beachten, können sie die neuen Medien auch nach Lust und Laune ausprobieren. Sie trainieren sich mit diesem spielerischen Umgang alle Fähigkeiten an, die sie später im Berufsleben auch brauchen und die Enterprise 2.0 Unternehmen kennzeichnen: das Teilen von Wissen, die transparente Kommunikation, das Arbeiten in verteilten Teams an gemeinsamen Projekten. Was heute für viele noch Spaß ist, wird später einen ernsthaften Hintergrund bekommen.
Im zweiten Teil meines Vortrages habe ich mir den Mythos vorgenommen, dass Personaler nach Belieben und nach Lust und Laune potentielle Kandidaten und Bewerber im Social Web abchecken.
Aber halt: ein Mythos? Mitnichten! Es gibt genügen Untersuchungen, die genau das belegen. Und es ist ja auch logisch, dass man sich als Personaler ein möglichst vollständiges Bild von seinem möglichen neuen Mitarbeiter machen will. Und wenn der so blöd ist und sich im Netz zur Feile macht, andere Nutzer beleidigt, fragwürdigen Accounts gut findet oder auch verbotene Inhalte teilt, dann brauch er sich nicht wundern, warum er es in der Bewerbungsphase schwer hat. „Eine aktuelle Umfrage der US-Jobportals CareerBuilder hat ergeben: 22 Prozent der amerikanischen Personalberater nutzen Facebook und Co., um sich ein besseres Bild ihrer Bewerber zu machen. Damit verdoppelte sich die Zahl der Personal-Schnüffler binnen zweier Jahre.“, sagt Focus Online.
Also ist es für Schüler eine Frage der Notwendigkeit, a) ihr Profil zu schützen und b) darauf zu achten, was sie mit dem wem teilen.
The web never forget!