Man lernt bei SEO und Content Marketing jeden Tag dazu. Daher habe ich mir gestern das Webinar von Jonas Weber „Das perfekte SEO Rezept“ angeschaut. Nun war es nicht in jeder Phase brandneu für mich, aber ich habe mir eine wichtige Erkenntnis mitgenommen:
Weniger ist mehr – weniger Inhaltsseiten, dafür höherwertiger Content
Ich war auch einmal der Ansicht, dass man Seiten inhaltlich schmal halten muss, um den Nutzer nicht zu überfordern, das lange Scrollen zu umgehen und für die Suchmaschine einen besseren Fokus herzustellen. Single Page Designs sind zwar schick, machen es der Suchmaschine aber schwer, das Hauptthema der Seite zu erkennen und so zu bewerten, ob diese Seiten für den in der Suchmaske angefragten Inhalt relevant ist.
Nun hat sich Google aber vor allem mit dem Hummingbird Update (2013!!) ganz klar der Semantik verschrieben. Das heißt, Google erkennt die Bedeutung von Inhalten und kann Beziehungen zu Suchanfragen herstellen, auch wenn nicht exakt das gleiche Keyword verwendet wird.
Damit kommt es nun nicht mehr darauf an, möglich viele kleine und inhaltlich stark fokussierte Seiten innerhalb einer Website aufzubauen, sondern dem Nutzer auf einer Seite ein umfassendes Inhaltserlebnis zu vermitteln. So wie der Nutzer ein komplexes Verständnis für die Bedeutung von Inhalten besitzt, will nun auch Google die Bedeutung und den Context von Seiteninhalten verstehen, um diese noch besser interpretieren und so dem Suchenden ein noch besseres Suchergebnis präsentieren zu können.
Auswirkung auf Websitebetreiber und Redaktionen
Texte für Websites sind nicht mal eben schnell geschrieben. Im Grunde genommen braucht es für jede Inhaltsseite ein kleines Konzept, in welchem die Kernbotschaften, die Aussagen und auch relevante Zusatzinformationen enthalten sind.
Also auf den Punkt:
- Was will ich sagen?
- Wie kann ich das noch umschreiben und besser formulieren?
- Wie mache ich es dem Nutzer am besten verständlich?
Wenn es der Nutzer versteht, dann versteht es auch Google. Das bedeutet, dass ich mich eben nicht mehr nur an einem Keyword festhalte, auch wenn es das WordPress SEO Plugin Yoast immer so plakativ vorgibt. Das bedeutet, dass ich textlich eine Vielfalt an Begrifflichkeiten und Formulierungen im Context meiner Botschaft verwende. Das bedeutet auch, dass ich schaue, was Nutzer denn unter meinem Thema noch alles verstehen, um so meine Inhalte noch besser an den „Sprech“ der Masse anzupassen.
Achtung Phrase: „Perspektivwechsel“ ist das Zauberwort. Es kommt nicht darauf an, was meiner Meinung nach gut formuliert ist, sondern es ist wichtig zu wissen, in welchem Zusammenhang sich Nutzer mit meinem Thema beschäftigen.
Für die Redakteure ist das natürlich herausfordernd. Jetzt müsse sie sich nicht nur geeignete Texte überlegen, sondern auch noch schauen, wie sie diese Texte auf die Erwartungen ihrer Zielgruppe hin optimieren. Hui….das schreit nach Mehrarbeit :)
Aber nur so kann man Content langfristig gut im Netz positionieren und das will doch schlussendlich jeder Website-Betreiber, oder?