Google kann seit dem Hummingbird-Update Semantik und Bedeutungen im Kontext verstehen wenn auch im Moment noch auf dem Niveau eines 6-jährigen Kindes. Der User steht immer mehr im Fokus der ganzen Optimierungsmaßnahmen der Suchmaschine. Daher wird die Sache mit der Relevanz auch immer relevanter, denn die Suchergebnisse auf Seite 1 stellen nach wie vor den wichtigsten Berührungspunkt zwischen Website und Nutzer dar.
Was heißt eigentlich „relevant“?
Der Duden sagt zu diesem Begriff: „in einem bestimmten Zusammenhang bedeutsam, [ge]wichtig“. Das Wiktionary meint: „in einem wichtigen, bedeutsamen Zusammenhang (mit dem Objekt oder Thema) stehend.
Es geht also um Inhalte, die in einem Zusammenhang zueinander stehen und wo dieser Zusammenhang auch noch bedeutsam oder gewichtig ist. Doch wie bemisst man Relevanz? Bei Wikipedia steht dazu geschrieben: „Rezipienten orientieren sich überwiegend an der Relevanz, die sie den Nachrichten zumessen“.
Alfred Schütz hat den Zustand der Relevanzsysteme in seinem Konzept der „Lebenswelten“ beschrieben.
Relevanz = […]ob und wie etwas in den Griff des Bewußtseins kommt. Unterschieden wird hier zwischen thematischer Relevanz, Interpretationsrelevanz und Motivationsrelevanz.
Vereinfacht dargestellt heißt es, dass es kein Standard-Maß für Relevanz gibt, sondern es liegt immer im Auge des Betrachters, wenn er etwas als relevant für ihn persönlich empfindet.
Wie schaffe ich es nun, mit SEO Relevanz zu erzeugen?
Diese Frage treibt wohl mittlerweile jeden Marketer um, wenn es darum geht, eigene Inhalte auf Website, Shop oder Blog organisch, also auf natürlichem Wege, dem geneigten Interessenten anzubieten. Grundlage ist in den meisten Fällen eine „intrinsische“ Motivation eines Menschen, eine Antwort auf eine Frage zu finden. In den wiederum meisten Fällen bemüht er dazu eine Suchmaschine und hier oftmals Google. Je nach Ausführlichkeit seiner Suchanfrage präsentiert ihm die Suchmaschine über die Suchergebnisseite mehr oder weniger passende Inhalte. Google antizipiert also aus der dedizierten Suchanfrage, aus dem bekannten Suchprofil, seinem Surfverhalten, Cookies etc., welche Inhalte am besten zum individuellen Nutzer und seiner Anfrage passen. Google interpretiert also die Motivation des Nutzers und stellt die bestmögliche Relevanz her, bzw. der Algorithmus tut dieses.
Im Umkehrschluss bedeutet es, dass der Inhalt, wenn er denn von Google als relevant zur Suchanfrage, zum Suchenden und zum Suchverhalten, interpretiert werden soll, eben jene inhaltliche Relevanz aufweisen muss. Der Text muss sich somit mit dem Thema und den wichtigen und bedeutsamen Zusammenhängen beschäftigen.
Woher weiß ich, was wichtige und bedeutsame Zusammenhänge sind?
Kurz gesagt: Durch eine möglichst genaue Kenntnisse meiner Zielgruppe und durch ein intensives Auseinandersetzen mit den Motivation, Bedürfnissen und aktuellen Memen. Wenn ich weiß, worüber sich Menschen unterhalten, kann ich ihnen auch bessere Informationen liefern. Nicht umsonst kommt vor der ärztlichen Behandlung erst einmal eine Anamnese, also eine Bestandsaufnahme. Wo zwickt es? Was tut weh? Wie ist das Befinden? Dann erst kann der Arzt eine Untersuchung vornehmen und entsprechende Diagnose erstellen.
Genauso ist es im Netz. Wenn ich weiß, wo es zwickt und zwackt, kann ich textlich auf genau diese Themen intensiver eingehen. Von Analyse oder Monitoring spricht man hier. Das Problem an der Sache: Wenn ich mit klassischen Analysetools arbeite, brauche ich Schlagwörter, nach denen ich die Daten untersuche. Nur, welche Begriffe werden just in dem Moment von der Zielgruppe verwendet?
Hier kommen wir in den Bereich der Bedeutungsanalyse, der Semantik. Durch semantische Analyse von Inhalten aus dem Netz erhalte ich einen umfassenden Einblick darin, über welche Themen sich die Nutzer im Zusammenhang mit einem Kernthema unterhalten. Damit ändert sich der Fokus weg vom einfachen Schlagwort hin zu intelligenten Themen und Konzepten, bei denen der Kontext und das Verständnis von inhaltlichen Zusammenhängen wichtig sind.
Wie erstelle ich nun relevante Inhalte?
Hier ist nun wiederum die redaktionelle Finesse und Kreativität gefragt. Als Online Redakteur und Content Manager muss ich das Wissen um meine Zielgruppe, Themen und Bedürfnisse in den eigenen Text einarbeiten. Der eigene Text behandelt im Normalfall ein Kernthema, welches nun mit weiteren Themen, die für die Zielgruppe relevant sind, angereichert wird. So erstelle ich einen holistischen Text, eine holistische Website, welche den Anspruch erfüllt, für den einzelnen Nutzer zu seinem konkreten Anliegen relevant zu sein. Holismus meint hier die ganzheitliche Betrachtung eines Themas aus verschiedenen Blickwinkeln heraus.
Diese Qualität wird auch von der Suchmaschine erkannt und sorgt dann dafür, dass dieser für den Nutzer geschriebene und seine Intentionen behandelnde Text im Vergleich mit ähnlichen Texten besser bewertet wird.
Fazit
Ich komme nicht mehr umhin, mich mit dem Thema Relevanz zu beschäftigen. Die klassischen technischen SEO-Methoden müssen zwar nach wie vor angewendet werden, aber in Bezug auf den Inhalt und den Informationsgehalt muss ich neue Wege gehen, wenn ich erfolgreich sein will.