Es ist einer der erstaunlichsten Geschichten der letzten Monate, wenn nicht gar Jahre: Pokémon GO! Am 6. Juli 2016 wurde es veröffentlicht, erst in einer Art geschlossenen Beta-Version, mittlerweile über die App Stores auch so beziehbar. Zu Beginn entwickelten sich regelrechte Downloadschlachten auf den Portalen, welche die APK schon angeboten hatten, als es die App offiziell noch gar nicht gab. Und selbst dann musste man erfinderisch sein, und sich eine australische oder neuseeländische Identität zulegen, um das Spiel auf seinem Mobile installieren zu können. Eigentlich vollkommen verrückt, aber so mag es die Gamer-Welt: ein wenig geheimnisvoll, exklusiv und vor allem brandaktuell.
Mittlerweile gibt es sogar schon rechtliche Abhandlungen über möglichen Missbrauch oder auch Stellenangebote als Pokémon Go-Trainer (auch wenn die nicht ganz ernst gemeint sind).
Plötzlichen kommen an den seltsamsten und vorher einsamsten Orten Menschen zusammen und spielen Pokémon Go. Selbst Kirchen werden zu markanten Treffpunkten, sogenanten Pokéstops, weil sie im Spiel als „Gym“, als Trainingsort gekennzeichnet sind, so auch eine Baptisten-Kirche in Westboro, USA.
Das Netz überschlägt sich und das weltweit und über alle Bevölkerungsschichten hinweg.
Even the #Pokemons love hanging out in our office! #PokemonGo #GottaCatchEmAll pic.twitter.com/WgjKHrFmfc
— IndiaMART (@IndiaMART) July 14, 2016
meine mutter lädt sich gerade #PokemonGO runter. es geht bergab.
— einhorn (@CwieClara) July 14, 2016
Hey guys, you don’t need a Pokéball to catch Pokémon! ;-) #PokémonGO pic.twitter.com/FgWqMILUgf
— Oliver Kahn (@OliverKahn) July 14, 2016
Pokemon Go unleashed in the UK – BBC News https://t.co/g3BDIfil5d#Tech#Newspic.twitter.com/NXI6hpYu3h
— Martin O’Flaherty (@TweetingOtusOwl) July 14, 2016
Selbst die Briten dürfen mitspielen, bei Pokémon gibts keinen Brexit.
Riesenhype: „Pokémon Go“ wird nun öfter gesucht als Pornos
Wenn das mal keine Schlagzeile ist, aber es ist tatsächlich so. Laut Google Trends hat Pokémon den Suchbegriff „Porn“ in der Anzahl der Suchanfragen überholt und zwar deutlich. Wo soll das noch hinführen?
Die Amerikaner müssen nun ganz umdenken, denn die Entferungsangaben zu den nächsten Pokémon-Eiern werden in Kilometer angegeben und nicht in Meilen. Die Folge ein massiver Anstieg der Google Suchanfragen zur Umrechnung „km to miles“.
Pokémon Go bindet mehr Zeit als Facebook, SnapChat oder Instagram!
Summa Sumarum
Auch mich hat es erwischt. Und ich muss sagen, es ist schon geil :)
- Man geht wieder mehr raus
- man bewegt sich, denn das Laufen zum nächsten Ziel ist ein elementarer Bestandteil des Spiels
- man trifft sich mit wildfremden Leuten am nächsten Pokéstop
Aber es gibt auch Risiken, über die man sich vorher bei seinem Trainer informieren sollte ;-)
- man nimmt die Umgebung nur noch partiell war
- man ist ständig am Smartphone
- man sucht ständig nach Lademöglichkeiten für den Akku
Pokémon Go ist Social, Local und Mobile > Geocaching, Gaming und Networking in einem. Also all das, was die Menschen begeistert. Und Pokémon ist 20 Jahre alt!
Zu guter letzt trotzdem noch ein mahnender Hinweis. Pokémon Go sammelt Unmengen an Bewegungsdaten und Nutzerdaten. Das Veröffentlichen von Screenshots aus der App heraus zeigt oftmals auch Menschen, die sicherlich kein Einverständnis zur Bildnutzung gegeben haben. Wer weiß, wer sich sonst noch an interessanten HotSpots aufhält, denn die Orte der Pokéstops und Eier und Pokémons sind für alle Spieler gleich. Bei allem Hype und allem Spaß täte also ein wenig Zurückhaltung und Sensibilität durchaus gut!