Wer kennt sie nicht, die vor allem bei Kindern beliebten Zoo-Serien „Elefant, Tiger & Co“, „Panda, Gorilla & Co“ oder auch „Nashorn, Zebra & Co“. Der MDR war mit seiner Zoo-Doku-Soap 2003 Vorreiter und Vorbild für alle nachfolgenden Serien. Nach nunmehr 14 Jahren war es Zeit für etwas Neues, denn auch solche eingängigen Formate müssen neue Zielgruppen gewinnen und sich am Markt behaupten.
Seit September kann man nun „Elefant, Tiger & Co“ auch in 360 Grad erleben und damit viel näher am Tier und an den Geschichten dran sein als bisher.
Gerade für Schulklassen dürfte das ein spannendes Erlebnis sein, kann man so doch Tiere und ihre Verhaltensweisen sehr elegant in den Unterricht mit einflechten, vorausgesetzt, die Schule hat auch das nötige Equipment wie Tablets oder VR-Brillen. Denn nur damit lässt sich diese neue Perspektive richtig genießen.
Klar kann man die Videos auch über den PC bei Youtube schauen, aber der Aha-Effekt stellt sich erst in der virtuellen Realität ein.
Der Aufwand dahinter ist beträchtlich, denn neben den zusätzlichen Kameras bedarf es einer viel intensiveren Vorbereitung für die Drehs.
Zoo Leipzig in der virtuellen Realität
Obwohl das Fernsehen in Deutschland mit über 80% die größte tägliche Reichweite aller Medien für sich beansprucht, wandern vor allem die jüngeren Zielgruppen immer stärker ins Netz. Es wird gestreamt und Dienste wie YouTube oder Netflix steigen in ihre Reichweite. Trotz alledem scheint das lineare Fernsehen immer noch auf Platz 1 bei Kids zwischen 4 und 13 Jahren zu sein, glaubt man Berichten und Studien in der Mediennutzung.
Aber das Mediennutzungsverhalten wandelt sich, insofern ist die Pionierarbeit, die der Zoo Leipzig hier mit dem MDR leistet, enorm wichtig und kommt auch zum richtigen Zeitpunkt. Denn sicherlich ist das Erlebnis in Bildqualität und Flexibilität noch ausbaufähig, aber diese Erfahrungen müssen ja erst einmal gemacht werden.
Der Zoo Leipzig ist meiner Meinung nach mit über 850 Tierarten, 60 Zuchtprogrammen und einer riesigen Bandbreite an Erlebniswelten einer der schönsten Zoos in Deutschland. Zusätzlich ist er auch noch einer der modernsten und renommiertesten Zoos weltweit. Wer schon einmal in der weltweit einzigartigen Menschenaffenanlage gewesen ist, wird das bestätigen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass gerade dieser Zoo die neue Art des Erlebens in der virtuellen Realität ermöglicht.
360 Grad Videos machen aus Konsumenten Produzenten
Es war 2015, als die Rundum-Perspektive das erste Mal bei YouTube getestet wurde. Mittlerweile sind die Clips aus Facebook und YouTube schon nicht mehr wegzudenken. Man hat als Betrachter tatsächlich ein klein wenig das Gefühl, dass man hinter der Kamera sitzt und diese nach belieben schwenken kann. Mit VR-Brille steigert sich das Erlebnis natürlich noch einmal um ein Vielfaches, denn dann taucht man regelrecht in die Szenerie ein.
Dass virtuelle Realität nicht nur den Nerds und Nutzern mit dicken Brieftaschen vorbehalten sein muss, erleben wir gerade dieses Jahr recht intensiv. Die Samsung Gear VR gibt es bereits ab 112€ und ist kompatibel am dem Samsung Galaxy S6. Selbst ein Smartphone lässt sich bspw. mit einem Gehäuse VR One Plus von Zeiss in einer Virtuelle Brille verwandeln. Das Google Cardboard kostet gar nur 20 Euro. Der Klassiker ist natürlich die Oculus Rift für knapp 450€.
Wie auch immer man virtuelle Realität erleben möchte, die Angebote an Hardware aber auch an Videomaterial wächst stetig, sodass man auch als „Anfänger“ den Einstieg in VR wagen kann.