D2M Summit 2017

Nachbetrachtung D2M Summit 2017

Community Management, Influencer Marketing und Content Marketing – das waren die Themen des D2M Summit am 17. Mai in Hamburg. Die größte Herausforderung ist der „Content Shock“, mit dem alle Unternehmen und auch Nutzer zu kämpfen haben.

Ich war dabei und habe mir einen guten Eindruck verschaffen können, wo die Unternehmen jetzt stehen und welche Erfahrungen sie bislang gesammelt haben.

Eines vorweg – wir stehen gefühlt immer noch auf dem Stand vor 10 Jahren, also als Social Media so richtig in Mode kam. Allerdings hat man auch gut sehen können, dass Unternehmen deutlich professioneller mit Social Media und Content umgehen. Es ist auch schön zu sehen, dass sich Verbände und Kommunen zunehmend etwas trauen und sich dem Nutzer im web stellen.

Nur reden wir eben immer noch über Content Marketing und über Push zu Pull. Dass Content authentisch sein muss und dass es auf Vertrauen und Beziehungsmanagement ankommt, sollte eigentlich so langsam verinnerlicht sein. Aber der Reihe nach ein kurzer Recap zu den Tracks, die mich besonders beeindruckt haben.

D2M Summit 2017

Svea Raßmus – DB Vertrieb GmbH
Corporate Storytelling, Content Marketing & Website – das Zusammenspiel bei der Deutschen Bahn

Ein sehr beeindruckendes Beispiel, wie ein Konzern auch mal kleinere, aber sehr effiziente Brötchen backt. Hier wurde sehr anschaulich gezeigt, wie die Bahn mit ihrem Blog inside.bahn.de angefangen hat und ihn weiter aufbaut.

Frag die Kollegen, frag die Zahlen, frag die Kunden

Dass ist das Credo des agil arbeitenden Teams rund um den Blog, der auf WordPress basiert. Sie überlassen nichts dem Zufall und messen alles, was möglich ist, um schnell auf Veränderungen zu reagieren.

Janis Rudzki-Weise, Audi Mexiko
Market like it’s 2017! How to tell your brand story in a noisy social media world.

Vergesst die Reichweite, Aufmerksamkeit ist die neue Kennzahl – Janis machte gleich zu Beginn klar, wo seine Reise hingeht. Weg von großen Klickzahlen oder Fanbases, hin zu Emotionen und Beziehungen zur Zielgruppe. So hat Audi für die Kampagne in Mexiko mal eben seinen Slogan angepasst: Aus „Vorsprung durch Technik“ wurde „Vorsprung durch Fans“.

Die drei Regeln einer erfolgreichen Kommunikations-Kampagne:

Content + Context + Community

Als er dann das Publikum beschwor, einfach „mal nett“ zu sein, dachte ich mir so….ja das wäre mal schön 😉

Bis dahin wurde viel mit Phrasen gearbeitet, was teilweise schon amüsant war, zumal viele schon einen laaaangen Bart haben. Aber diese hier sollte man sich merken:

It’s Social Media, not Sales Media

Stephanie Orth, Staatsministerium Baden-Württemberg
Reichweite reicht nicht – ein Bundesland macht Influencer Marketing

Ja auch Länder und Kommunen können Social sein, wenn sie wollen. Manchmal wirkt es noch etwas hölzern und altbacken, aber sie bemühen sich redlich. Der Slogan von BW „Wir können alles außer Hochdeutsch“ erinnerte mich ein wenig an den Claim der sächsischen Kampagne „So geht sächsisch“, auch wenn der Ansatz ein anderer ist. So hat das Land BW viel mit Netzwerken experimentiert, mit Instagram, SnapChat und anderen. Einige davon haben sie wieder fallen lassen und sich vor allem auch mit der Definition von Blogger Relations und Influencer Marketing beschäftigt.

Das war eines der Learnings, die sie gesammelt haben:

  • Trennung von Influencer und Blogger
  • Zuhören und Beobachten
  • Unwägbarkeiten einplanen

Insgesamt ein nettes Projekt, mit Luft nach oben. Was vielen an diesem Tag gemein war, dass man nicht wusste, wie es nach der Kampagne oder dem Projekt weitergeht. Auch aus dem Publikum kamen entsprechende Fragen, die nie so richtig beantwortet werden konnten. Langfristigkeit und Nachhaltigkeit sieht für mich da ein wenig anders aus.

Lynn Scotti, Sylt Marketing
Wenn IoT und Marketing sich kreuzen und Emotionen beim Kunden wecken und teilen sollen

Sympathisch, visionär, trendy – so lässt sich die Kampagen mit dem Amazon Dash Button, der kurzerhand als „Sehnsuchts-Button“ umfunktioniert wurde, am besten beschreiben.

Hier hat mal jemand „die Eier“ gehabt, sich an etwas Neuem aus dem Bereich Internet of Things (IoT) auszuprobieren. Und es hat funktioniert. Viele emotionale Nutzerbeiträge, ein reges Interesse an dem Gewinnspiel um den Sehnsuchts-Button und eine Menge an Wissen über die Wünsche und Sehnsüchte der Sylt-Urlauber. Was will man als Marke mehr?

Und es gibt hier aller Voraussicht nach weitere Bemühungen, diesen positiven und frischen Wind aus der Community weiter mitzunehmen.

Lutz Staake, Deutscher Landwirtschaftsverlag
Aufbau & Ausbau von Leser-Engagement in verteilten Community-Netzwerken

„Fachverlage sind keine coolen Kids“, so ist Lutz in den Vortrag eingestiegen und hat das gleich eindrucksvoll mit „hippen“ Magazin-Titeln belegt: „AFZ Der Wald“, „Jagdgebrauchshund“ oder auch „primus Rind“ regen zum schmökern und an und wecken Begehrlichkeiten …. Zumindest bei denen, die damit was anfangen können 😊

D2M Summit 2017

Aber allen Unkenrufen zum Trotz, mit einem langen Atem und viel Engagement hat der DLV einige Themencommunities ins Leben gerufen und betreibt sie auch mit einigem Erfolg. „Bienenfreunde“, „Gartenfreunde“, „Pferdefreunde“ und „Jagdfreunde“ treffen den Bedarf ihrer Nutzer und werden von Community Managern geführt, die sich in dem Metier auch wirklich gut auskennen. Denn nur so kann man in einer Community authentisch agieren.

Reichweite schafft kreative Freiheit

Erst wenn man die nötige Grundreichweite, also eine kritische Masse an Views, erreicht hat, kann man sich als Verantwortlicher etwas freier bewegen und bekommt mehr Vertrauen von den Vorgesetzten. Dieser These von Lutz stimme ich zu, auch wenn Reichweite tatsächlich kein Erfolgskennzahl sein sollte.

Fazit D2M Summit Tag 1

Auch wenn die Vorträge nichts wesentlich Neues für mich gebracht haben, war es ein erfolgreicher Tag mit vielen guten Gesprächen. Schön ist es, wenn man auf solchen Konferenzen jahrelange Twitter-Kontakte wie Thorsten Ulmer auch mal trifft uns sich mit ihnen unterhalten kann.

Die Organisation von Kongressmedia mit Björn Negelmann und Susanne Bach war wie gewohnt professionell und rundum erstklassig.

Ich komme gern nächstes Jahr wieder!

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